Prozessbegleitende Evaluation im Rahmen der Fördermaßnahme Soziale Stadt im Programmgebiet Heckinghausen

Bereich:
Forschung
Auftraggeber:
Stadt Wuppertal

Seit Februar 2016 setzt die Stadt Wuppertal im Stadtbezirk Heckinghausen das Programm Soziale Stadt um. Das Programm, das es im Land Nordrhein-Westfalen bereits seit 1996, bundesweit seit 1999 gibt, verfolgt das Ziel, der „sozialräumlichen Polarisierung zwischen bevorzugten und benachteiligten Stadt- und Ortsteilen“ entgegenzuwirken. Die Programmstrategie von Bund und Ländern stellt fest, dass sich vor allem in den benachteiligten Quartieren soziale, wirtschaftliche, städtebauliche und umweltrelevante Problemlagen konzentrieren und überlagern. Dazu zählen einerseits bauliche Sanierungsbedarfe und Funktionsverluste, andererseits Arbeitslosigkeit und Integrationsherausforderungen, Bildungsdefizite und Gesundheitsbelastungen. Den komplexen Problemlagen will das Programm durch ein integriertes Handeln unterschiedlicher staatlicher und nicht-staatlicher Akteure und durch die Aktivierung der Quartiersbevölkerung entgegenwirken.

Auch in Wuppertal ist die beschriebene sozialräumliche Polarisierung erkennbar, wobei das Programmgebiet Heckinghausen im gesamtstädtischen Kontext deutliche Benachteiligungen aufweist. Seit Jahren zeigen die Sozialdaten, dass ein gewachsener Teil der Gebietsbevölkerung auf Unterstützung angewiesen ist. Gleichzeitig bestehen erhebliche bauliche und städtebauliche Defizite, vor allem bei öffentlichen Freiflächen, Spielplätzen und im Straßenraum. Es fehlt an attraktiven Orten der Begegnung und Ansatzpunkten für eine positive Ausstrahlung des Quartiers. Hier will das Programm mit städtebaulichen Maßnahmen und einem aktivierenden Quartiersmanagement Anstöße für eine Aufwärtsentwicklung geben.

Seit April 2018 führt das Institut für Stadtforschung und Regionalpolitik (IfS) Berlin zusammen mit dem Büro für Kommunal- und Regionalplanung (BKR) Essen die begleitende Evaluation des Programms Soziale Stadt für das Programmgebiet Heckinghausen durch. Die Evaluator*innen haben hierfür ein Konzept und eine Bestandsaufnahme erarbeitet und berichten im Zuge der begleitenden Evaluation über die Entwicklung in dem Gebiet. Die jährlichen Berichte enthalten einerseits Auswertungen zur sozio-ökonomische Entwicklung des Gebietes anhand von Kontextindikatoren, die von der Statistikstelle zur Verfügung gestellt werden. Andererseits enthalten sie Angaben zum Programmfortschritt und zur Zielerreichung der vergangenen Jahre, sie zeigen Potenziale und Herausforderungen sowie Stärken und Schwächen auf, machen Vorschläge zur Optimierung und stellen Handlungsempfehlungen vor. Entwicklung und Stand der Projekte werden handlungsfeldbezogen u.a. tabellarisch dargestellt.

Die Methoden, die bei der wissenschaftlich begleiteten Evaluation zum Einsatz kommen, sind Datenerhebung und -auswertung, die Auswertung von programm- und gebietsrelevanten Dokumenten und Materialien sowie teilnehmende Beobachtung an programmbezogenen Veranstaltungen, Befragungen von Bewohner*innen, fortlaufende Gespräche mit relevanten Akteur*innen im Gebiet sowie jährliche Interviews mit jeweils zehn Gebietsexpert*innen. Zusätzlich werden die Tätigkeiten des Quartierbüros beschrieben.